"Frau Eule, Frau Eule, komm mal schnell heraus". "Was ist denn los Mucki?", fragte die Eule und schaute aus ihrer Baumhöhle. "Also, ich hab da was gesehen", sagte die Maus, "sowas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen". "Was war's denn?", wollte die Eule wissen. "Ich weiss es nicht", sagte Mucki, "es hüpft von Baum zu Baum in einem Tempo, das glaubst Du nicht. Schau doch mal nach, was das ist". "Ok Mucki, ich werde mal eine Runde über den Wald drehen". Die Eule erhob sich und flog hoch über den Wald. "Da war was", sagte sie plötzlich. "Mucki hatte recht". Was auch immer das war, im nächsten Moment war es wieder zwischen den Blättern verschwunden. "Da hab ich keine Chance", sagte die Eule und flog zum Apfelbaum. "Willi, Tilli kommt mal schnell heraus", rief sie. Die beiden Eichhörnchen schauten aus ihrer Baumhöhle. "Was ist denn los, Frau Eule?". "Also, da hüpft irgendwas im Wald herum, schaut euch mal um und versucht herauszufinden, was das ist". "In Ordnung", sagte Tilli, die Eichhörnchenfrau. "Pass auf", wandte sie sich an ihren Mann. Geh Du da lang, ich versuchs in der Richtung". Sie hüpften von Baum zu Baum. Plötzlich sagte Tilli: "Da war was". Sie sprang hinterher, so schnell sie konnte. Über ihr in der Baumkrone sass jemand, so einen hatte sie noch nie gesehen. "Bleib doch mal sitzen", sagte sie. "Wer bist Du denn und was machst Du hier?". "Ich bin Monk, der Affe", sagte dieser. "Ich bin von einem kleinen Zirkus, wir gastieren gerade hier im Dorf. Es ist einfach nicht mehr auszuzhalten dort".

"Weisst Du", sagte Monk, "wir sind alle schon sehr lange dabei und uns ging es auch immer gut. Aber jetzt ist Theo, unser alter Chef krank geworden und sein Sohn Heinrich führt den Zirkus. Für den zählt nur Geld, Geld, Geld. Einige von uns sind auch nicht mehr die jüngsten. Bei unserem alten Chef hat eben jeder das gemacht, was er noch machen konnte. Der arme, alte Löwe Sam zum Beispiel, der hat's mit dem Rücken. Aber Heinrich lässt ihn immer durch den Feuerreifen springen. Er hat sich schon ein paarmal verbrannt, weil er einfach nicht mehr schnell und gelenkig genug ist. Und Mara, die alte Elefantenfrau, die weint jeden Tag. Als Theo noch das Sagen hatte, hat sie immer die Schilder getragen , um das Programm anzukündigen und nach der Vorstellung konnten die Kinder auf ihr reiten. Das hat jedem viel Spass gemacht. Jetzt muss sie den ganzen Abend im Kreis laufen und irgendwelche Kunststücke machen. Marion, die Tochter vom alten Clown hetzt er hoch oben auf das Seil, obwohl sie Angst hat. Zu Essen gibt es auch nicht genug. Heinrich kauft nur das allernotwendigste. Den Rest rafft er zusammen. Am liebsten würden wir alle davonlaufen, aber wir können doch nicht einfach unseren alten Chef alleine lassen, wo der immer so gut zu uns war. Wir wissen nicht mehr, was wir machen sollen".

"Hat irgendjemand was gefunden?", rief die Eule über den Wipfeln. "Ja ich", sagte Tilli. "Ruf mal alle zusammen, ich glaube, es gibt da ein Problem". Kurz darauf trafen sich alle auf der Lichtung im Wald. Tilli berichtete, was Monk ihr erzählt hatte. "Mein Gott, das ist alles ganz schlimm, aber was können wir da tun?", fragte Piksi, der Igel. "Zuallererst werden wir Tobi holen", sagte die Eule. "Wenn einer einen Ausweg weiss, dann ist er es". Sie flog davon und kam eine Weile später mit Tobi zurück. Sie hatte ihm unterwegs bereits alles erzählt. "Also, solange dieser Heinrich da ist, wird sich auch nichts ändern", sagte Tobi. "Wir müssen dafür sorgen, dass der verschwindet". "Ja aber wie sollen wir das denn anstellen?", fragten alle. "Also Monk", sagte Tobi. "Was ist dieser Heinrich für ein Mensch?". "Heinrich ist furchtbar gierig", sagte der. "Und abergläubig ist er erst, der rennt jeden Tag zu Mona, unserer Wahrsagerin". Das ist doch schon mal was", sagte Tobi. "Ich glaube, Mona kann uns da helfen". Er überlegte eine ganze Zeit lang, dann sagte er: "So Monk, Du gehst jetzt zum Zirkus zurück undf dann machen wir folgendes..........

Tobisabenteuer, Kindergeschichten, Frau, Zauberkugel, Weissagerin

Monk ging zum Zirkus zurück und berichtete allen, was passiert war und was sie beschlossen hatten. "Das könnte funktionieren", meinten alle und schöpften wieder etwas Hoffung. Am nächsten Tag kam Heinrich zu Mona in ihren Zirkuswagen und sagte: "Sag mir, was die Zukunft bringt". Mona setzte sich vor ihre Glaskugel und sagte mit ganz leiser, tiefer Simme: "Du wirst unermesslich reich werden. Da gibt es einen Schatz ganz in der Nähe". "Wo, wo", wollte Heinrich wissen. "In einem kleinen Wald", sagte Mona. "Den Plan wirst du im Zirkus unter der ersten Sitzreihe finden". Heinrich stürzte ins Freie und rannte zum Zelt. Karl, der Clown hatte inzwischen den Plan unter der ersten Sitzreihe versteckt. Heinrich schaute unter jede Bank. Plötzlich jubelte er: "Hier ist  er, hier ist er, jetzt werde ich reich". Ich werde mich sofort nach der nächsten Vorstellung auf den Weg machen. Diese Vorstellung kam ihm ewig lang vor, er konnte es kaum erwarten.