Der kleine Hase Tobi sass am Fenster und schaute hinaus. "Ich geh noch ein bisschen auf die Wiese", sagte er. "Lauf aber nicht so weit weg", antwortete Mutter Hase, die gerade das Mittagessen kochte. "Nein, nein, ich pass schon auf" und schon war er aus der Tür. Er hoppelte herum und freute sich über die Blumen und dass die Sonne schien und überhaupt über alles. Plötzlich sah er einen wunderschönen Schmetterling. "Hast du Lust, mit mir zu spielen?", fragte er. "Ja, lass uns fangen spielen", antwortete der Schmetterling. "Zuerst werde ich mich verstecken und Du musst mich suchen". Der Schmetterling versteckte sich zwischen den Blumen und als Tobi ihn gefunden hatte, durfte er sich verstecken und der Schmetterling musste ihn suchen. So spielten sie eine ganze Weile und hatten viel Spass miteinander.

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Plötzlich sagte der Schmetterling: "Oje, ich muss ganz schnell nach Hause". "Warte", rief Tobi ihm hinterher, aber der Schmetterling war schon hoch oben in der Luft. Schade, dachte Tobi und schaute sich um. Wo bin ich eigentlich, das ist doch nicht meine Wiese?, dachte er. Nun merkte er erst, dass er sich verlaufen hat. Sie hatten beim Spielen nicht bemerkt, dass sie immer weiter vom Haus weggekommen sind. Da bekam er grosse Angst um fing an, bitterlich zu weinen.

"Mama, Mama", schluchzte er und die Tränen kullerten ihm übers Gesicht. Er weinte so laut, dass er einen Maulwurf aufweckte, der ganz in der Nähe unter der Erde wohnte. "Was hast du denn, warum weinst Du denn so?" fragte der. "Ich hab mich verlaufen", sagte Tobi, "weisst du, wo das Hasenhaus ist". "Tut mir leid, ich kenne mich nur unter der Erde aus. Aber geh einfach mal in den Wald dort, da sind bestimmt viele, die Dir helfen können".

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Tobi machte sich auf den Weg. Kurz vor dem Wald traf er auf ein grosses Tier mit ganz komischen Dingern auf dem Kopf. "Was hast du denn da", fragte er. "Ich bin Horst, der Hirsch", röhrte der "und das ist mein Geweih". "Ach so", sagte Tobi. "Kannst du mir vielleicht sagen, wo unser Haus ist?, ich hab mich nämlich verlaufen". "Tut mir leid", sagte der Hirsch, "aber frag doch mal Frau Eule, die wohnt gleich dort im 2. Baum". Tobi lief in den Wald. Am zweiten Baum angekommen, trommelte er kräftig gegen den Stamm. "Hallo, hallo, Frau Eule, sind sie zu Hause"? "UUUH, UUUH" kam es plötzlich aus der Spitze des Baumes. "Wer stört mich denn hier am hellichten Tag, wo doch jeder weiss, dass ich tagsüber schlafe?" "Es tut mir furchtbar leid", sagte Tobi, "aber es ist sehr wichtig. Kannst du mir vielleicht sagen, wo das Hasenhaus ist? Ich finde nicht mehr nach Hause und meine Mama macht sich bestimmt schon grosse Sorgen". "Ich weiss nicht, wo euer Zuhause ist", sagte die Eule, "aber es wird sowieso bald dunkel, dann schau ich mich mal um".

Es wird sowieso bald dunkel, hatte die Eule gesagt. Tobi war noch niemals alleine draussen im Dunkeln. Jetzt fing es auch noch an zu regnen und der Wind fing an zu blasen. Die Bäume bogen sich, die Blätter flogen und der Regen prasselte auf den Wald. Tobi setzte sich unter einen Baum und war sehr, sehr traurig. Plötzlich hörte er eine Stimme: "Wo ist denn nur mein Loch, dieser blöde Sturm, man kann überhaupt nichts mehr finden, alles voller Blätter". "Wer ist denn da"?, fragte Tobi und schaute sich ängstlich um. "Ich bin's, Mucki", hörte er jemanden sagen und eine kleine Maus schaute aus den Blättern heraus. "Was machst du denn hier bei diesem Wetter?", fragte sie. Tobi erzählt ihr die ganze Geschichte und die Maus hörte gespannt zu. "Hab keine Angst", sagte Mucki, "wir werden Dir alle helfen und zusammen finden wir euer Haus bestimmt". Die Maus brachte Tobi zu einem mächtigen Baum. Hallo, hallo, rief sie ganz laut, denn der Sturm brauste inzwischen so heftig, daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Tilli, die Eichhörnchenfrau kam aus ihrem Baumloch und fragte: Was ist denn los? Hast du noch einen Platz in deiner Höhle für den kleinen Hasen hier?, der hat sich nämlich verlaufen und bei diesem Wetter findet er bestimmt nicht mehr nach Hause. Klar doch, sagte Tilli, komm schnell herein. Bis später, sagte Mucki und verschwand ganz schnell um auch ins Trockene zu kommen.