"Kommt hierher, schnell, da ist er hineingelaufen", schrien die 2 Männer und zeigten auf eine Stelle im Wald. 2 andere Männer kamen angerannt. Sie hatten einen grossen Hund dabei. "Hat ihn eigentlich jemand von euch genau gesehen, wie sieht er denn aus?" "Genau haben wir ihn auch nicht gesehen, aber die Leute im Dorf sagen, er sieht ganz schrecklich aus". In der Zwischenzeit hetzte ein kleines Wesen durch den Wald. Es hatte furchtbare Angst. Warum sind denn alle so böse zu mir, ich hab doch niemandem etwas getan?, dachte es. Es hörte die Männer und den Hund immer näher kommen. Gehetzt schaute es sich um. "Ich muss mich irgendwo verstecken, mein Gott, wo kann ich mich bloss verstecken", wisperte es. Plötzlich hörte es eine Stimme: "Hierrüber, komm hierrüber". Hinter einem Baum schaute etwas hervor, was ganz komisch aussah. Gehörte der vielleicht auch zu den Männern. Wollte der ihm auch etwas böses? "Schnell, komm doch rüber", sagte der Kerl hinterm Baum wieder, "sie sind gleich da. Der Hund hat Dich bestimmt schon gerochen". Er überlegte noch einen kleinen Moment, dann rannte er hinüber. "Meine Höhle ist gleich davorn, wir müssen uns beeilen". Sie rannten, so schnell sie konnten. Die Männer und der Hund waren dicht hinter ihnen. "Hierhinein, da ist meine Höhle". Sie krochen beide hinein und versteckten sich in der hintersten Ecke.

"Wer bist Du", fragte der kleine Kerl "und warum hast du mir geholfen". "Ich bin Tipi, der Waschbär. Ich habe Dich schon beobachtet, als Du in den Wald hereinkamst. Die Männer sind böse. Ich habe gesehen, wie sie den Hund getreten haben und das mag ich gar nicht. Aber wer bist Du?, jemanden wie Dich habe ich noch nie gesehen". "Das ist eine lange Geschichte, ich heisse Mixel", fing dieser gerade an zu erzählen. "Psssst, Psssst", sagte Tipi plötzlich. Die Männer müssen ganz in der Nähe der Höhle sein. Die beiden kauerten sich zusammen und schauten ängstlich zum Eingang. Plötzlich tauchte der Kopf des Hundes im Höhleneingang aus. Mixel und Tipi zitterten am ganzen Körper. "Keine Angst", sagte der Hund leise. "Ich tu euch nichts, ich werde euch nicht verraten". Schon war er wieder draussen. "Blöder Köter", sagte einer der Männer und man hörten den Hunde jaulen. "Bestimmt hat ihn wieder einer von denen getreten", sagte Tipi. "Der arme Kerl, warum gibt es nur so böse Menschen?" "Wir müssen gehen, es wird dunkel", hörten sie die Männer sagen. "Aber wir werden wiederkommen". Gottseidank, die waren erst mal weg. "So", sagte Tipi, "jetzt kannst Du mir alles erzählen".

Tobisabenteuer, Kindergeschichten, Maus, Mixel

Mixel fing an zu reden. Er war bei 2 Bären aufgewachsen, die wie Mutter und Vater zu ihm waren. Als er etwas grösser wurde und merkte, dass er ganz anders aussah, als die beiden, wollte er wissen, warum das so war. Sie erzählten ihm, dass sie ihn als Baby ganz alleine im Wald gefunden hatten. Sie nahmen ihn mit und zogen ihn gross und liebten ihn wie einen eigenen Sohn. Als er heranwuchs, waren sie sehr ratlos. So etwas wie ihn hatten sie noch nie gesehen. "Wir müssen aufpassen, dass ihn niemand sieht", sagte die Bärin. "Er sieht so ganz anders aus, als alle anderen. Wenn einer anders aussieht, dann haben manche Angst und denken, er könnte böse sein". Also achteten sie darauf, dass Mixel immer in der Nähe der Höhle blieb. sie hatten auch noch 2 eigene Kinder, die mit ihm spielten und ihn liebhatten. So ging es ihm gut und er fühlte sich sehr wohl. "Wer sind aber nur meine Eltern?" fragte Mixel immer wieder "und warum haben sie mich einfach alleine gelassen?" Wir können ihn nicht gehen lassen, das ist viel zu gefährlich", sagte die Bärin. "Ich glaube nicht, dass wir ihn aufhalten können", meinte der Bär "und irgendwie kann ich ihn auch verstehen".

Der Bär und Mixel redeten sehr lange miteinander. "Hör zu, mein Sohn", sagte er "Du musst sehr gut aufpassen da draussen, da sind nicht alle so gut wie Du. Da werden bestimmt viele sein, die es nicht so gut mit Dir meinen oder die Angst vor Dir haben". Mixel konnte sich das gar nicht vorstellen. Er tat doch niemandem etwas. Warum wollte denn jemand Angst vor ihm haben oder böse zu ihm sein? Eines morgens umarmte er alle und verliess die Höhle. "Komm bald wieder und pass gut auf Dich auf", sagten sie und waren sehr traurig, als er ging.