"Hallo Mucki, was machst du denn hier?" fragte Tobi. Er war auf dem Weg in den Wald, um einen Besuch abzustatten. Mucki sass auf einem Hügel und hielt angestrengt Ausschau. "Ich warte auf meinen Onkel Erwin und meine Tante Erika und Oma Rosali. Ralf und Tinchen kommen auch mit, das sind mein Cousin und meine Cousine", sagte Mucki ganz aufgeregt. "Es ist schon so lange her, dass ich alle zum letzten Mal gesehen habe. Jetzt wollen sie zu Besuch kommen und eine Weile bei mir wohnen. Ich freu mich riesig". "Wie sind denn Deine Verwandten so?", wollte Tobi wissen. "Weisst Du", antwortete Mucki, "meine Oma Rosali ist superlieb. Die liest mir immer was vor und erzählt so viele spannende Geschichten. Meine Tante Erika ist eigentlich auch ganz lieb. Wenn sie nur nicht immer zu Ralf halten würde, immer glaubt sie ihm und nie Tinchen. Dabei ist die so superlieb, sooooo supersuess", sagte Mucki und verdrehte die Augen. Tobi musste schmunzeln. Der ist ja richtig verschossen in seine Cousine, dachte er. "Mein Onkel ist voll in Ordnung", sagte Mucki. "Der unternimmt immer sehr viel mit uns. Ich glaube, wir werden eine Menge Spass haben. "Also", sagte Tobi, "ich hoffe, Deine Verwandten kommen bald. Vielleicht schau ich auf dem Heimweg mal rein und sag hallo". "Das wär toll", sagte Mucki, "tschüss, bis dann".

Mucki hielt die Pfote über die Augen und blickte angestrengt in die Richtung, aus der seine Verwandten kommen mussten. "Da ist Onkel Erwin", rief er plötzlich. "Und Tante Erika und meine Oma. Und Ralf und Tinchen". Er lief los und rief immer wieder ihre Namen. Das war ein Hallo und eine Begrüssung. "Mucki, mein kleiner Schatz", sagte Oma und drückte ihn ganz fest. "Hallo", sagte eine süsse Stimme hinter ihm. Er drehte sich um und da stand Tinchen und lächelte ihn an. Ach du lieber Gott, dachte Mucki, hoffentlich werde ich nicht rot. "Hallo Tinchen", sagte er, "Du bist aber gross und hübsch geworden". "Meine Güte, was für ein Gesülze", sagte da Ralf, "eine blöde Ziege ist die, wie alle Schwestern". Nicht geändert, dachte Tobi, der ist immer noch eine Katastrophe. Er streckte ihm trotzdem die Hand entgegen und sagte: "Schön, Dich wiederzusehen Ralf". "Das wird sich erst noch herausstellen", antwortete dieser. "Kinder, hört auf zu streiten", sagte Tante Erika, "lasst uns erst einmal nach Hause gehen, damit wir uns alle etwas ausruhen können von der langen Reise". Besonders Onkel Erwin schaute müde drein. Er schleppte ein riesiges Paket. "Was ist das denn", wollte Mucki wissen. "Das ist das grösste Stück Käse, das du jemans gesehen hast", sagte der. "Tante Erika wollte es unbedingt mitnehmen, damit wir die ganze Zeit leckeres Essen haben".

Tobisabenteuer, Kindergeschichten, Maus, lesen, vorlesen

In Tobis Höhle angekommen, legten alle Ihre Sachen ab und setzten sich erst einmal hin. "Nun erzähl mal", wie geht's Dir denn hier so alleine?", fragte Onkel Erwin. "Ich bin nicht alleine", sagte Mucki. "Ich hab so viele Freunde hier im Wald, es ist richtig toll hier". "Naja, für einen nackten Hinterwäldler wie dich bestimmt", meine Ralf. "Kannst du nicht einmal Deine Gehässigkeiten lassen", sagte Oma und schaute Ralf strafend an. Mucki musste alles über seine Freunde erzählen und dann erfuhr er, was es neues in der Stadt gab. Tante Erika machte noch etwas Gutes zu essen und dann wollten sich die Erwachsenen etwas ausruhen. "Lasst uns nach draussen gehen", schlug Mucki vor. "Wir können etwas spielen oder ich kann euch ein bisschen die Umgebung zeigen". "Ich hab die da das ganze Jahr um mich rum", sagte Ralf und zeigte auf Tinchen. "Die soll hierbleiben". "Hör mal Ralf", sagte Mucki, "jetzt haben wir uns so lange nicht gesehen, lass uns doch einfach alle vertragen und eine schöne Zeit haben. Tinchen ist auf jeden Fall dabei". "Dann ohne mich", sagte Ralf. "Wenn Du es Dir anders überlegst, kannst du ja nachkommen", meinte Mucki. Er und Tinchen gingen los.

"Was möchtest Du gerne tun", fragte Mucki, "hast du Lust, meine Freunde kennenzulernen?" "Auja", antwortete Tinchen, "da freu ich mich drauf". Zuerst begegnete Ihnen Horst, der Hirsch. "So einen hab ich ja noch nie gesehen", flüsterte Tinchen in Muckis Ohr. "Den kannst Du auch in der Stadt nicht sehen, der lebt nur hier im Wald", sagte Mucki. "Hallo Horst, darf ich Dir Tinchen vorstellen. Sie kommt aus der Stadt und ist zu Besuch bei mir". "Hallo Tinchen", sagte Horst, "schön Dich kennenzulernen". "Der ist aber nett", meinte Tinchen. "Sag ich doch", antwortete Mucki und sie gingen weiter. Sie kamen an einen kleinen Hügel und Mucki blieb stehen. "Hallo Mul", rief er, "bist Du da?" "Wen rufst du denn da?", wollte Tinchen wissen. "Mul, den Maulwurf", antwortete Mucki, "der wohnt hier unter der Erde. Der hat auch Verwandte in der Stadt". Plötzlich streckte Mul seinen Kopf aus der Erde. "Wo brennt's denn Mucki?", fragte er. "Ich wollte Dir meine Cousine Tinchen vorstellen", sagte der. "Hallo Mul", sagte Tinchen, "wie geht es Dir, nett Dich kennenzulernen". "Es geht mir gut, danke", sagte der Maulwurf. "Sehen kann ich Dich ja nicht so genau, meine Augen sind nicht so besonders, weisst Du, aber Du hast eine ganz süsse Stimme. Bestimmt bist du supernett". "Vielen Dank", sagte Tinchen, "wenn Du willst, kann ich gerne Deine Verwandten ind der Stadt von Dir grüssen, wenn ich zurück bin". "Das wäre nett", sagte Mul und verschwand wieder unter der Erde.