"Kein Wunder, dass der gestern Abend nichts mehr gegessen hat zu Hause", flüsterte Tinchen, guck Dir mal dem seinen dicken Bauch an". Als Ralf gegangen war, schauten sich Mucki und Tinchen das Loch unter dem Baum genauer an. Und tatsächlich, da lag er, der grosse Käse. Sie machten alles wieder so, wie es war. "Wir müssen Tobi finden", sagte Mucki und sie eilten davon. Am Eichhörnchenbaum fanden sie Tobi und erzählten ihm, was passiert war. "Also", sagte Tobi, "jetzt hab ich alle beisammen. Willi und Tilli, Piksi, Mul, ihr beide und ich, das müsste reichen". Er erklärte ihnen seinen Plan. "Und jetzt zeigt ihr mir den Baum, wo der Käse ist, dann treffen wir uns morgen früh dort, wenn die Sonne aufgeht". Als Mucki und Tinchen nach Hause kamen, war die Stimmung immer noch nicht besser. Ralf schaute ganz unschuldig drein. Warte, Dich kriegen wir, dachte Mucki und fühlte sich schon viel besser. Am nächsten Morgen machten sie Ralf glauben, dass sie an den See gehen wollten. Sie liefen schnurstracks zum Käsebaum. Dort warteten bereits die anderen. "Also", sagte Tobi, "es kann nicht lange dauern, bis Ralf kommt. Geht jetzt alle in Position".

Sie versteckten sich und warteten. Es dauerte nicht lange, da kam Ralf angelaufen. Er schaute sich kurz um, dann schlüpfte er in das Loch unterm Baum. Tobi schlich hinterher und sah Ralf in dem Käse verschwinden. Es war nämlich ein Schweizerkäse mit vielen Löchern. "Tobi sagte leise zu den anderen: "auf mein Zeichen geht's los, aufgepasst". Er wartete noch einen Moment, dann rief er: "jetzt, auf iiiiihn". Nun stürmten alle los. Sie hatten Blätter und Moos und Erde gesammelt und Willi und Tilli hatten einige Nüsse mitgebracht. Damit stopften sie nun alle Löcher zu. Sie liessen ein kleines Loch oben auf dem Käse frei. Plötzlich guckte Ralfs Kopf heraus. "Was ist denn hier los?", rief er ganz erschrocken. "Hallo Ralf" sagte Tobi. "Findest du das nicht ein bisschen schäbig, was Du gemacht hast? Du hast zwei Möglichkeiten. Wir können jetzt Deine Eltern und Deine Oma hierherholen oder wir holen Dich aus dem Käse raus". "Ja bitte, bitte, holt mich aus dem Käse raus, was sollen die denn von mir denken, wenn sie mich so sehen?" "OK", sagte Tobi, "aber dafür musst Du einiges versprechen". "Alles, was ihr wollt", sagte Ralf ganz kleinlaut. "Also, erstens musst Du Deinen Eltern und Deiner Oma die Wahrheit sagen, zweitens musst Du versprechen, in Zukunft netter zu Tinchen zu sein und Dich überhaupt zu bessern". "Ich verspreche es", wimmerte Ralf. "Ich werde mich ganz bestimmt bessern". "Also gut", sagte Tobi, "holen wir ihn raus". Das war gar nicht so einfach. Er hatte schon wieder so viel vom Käse gegessen, dass er einen ganz dicken Bauch hatte. Sie nahmen den Käse auf ihre Schultern und machten sich auf den Nachhauseweg.

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Zuhause angekommen stand Oma Rosali vor der Höhle. "Kommt mal schnell heraus", rief sie, "das müsst ihr euch unbedingt anschauen. Erika und Erwin kamen herausgelaufen und staunten. "Was ist das denn?", fragte Erika. Ralf stand ganz betreten vor ihr. Tobi schubste ihn an. "Jaja", sagte Ralf und erzählte die ganze Geschichte. "Ich war blöd, ich habe überhaupt keinen Grund gehabt, mich über Mucki zu ärgern. Es tut mir sehr leid. Es tut mir auch leid Tinchen, dass ich so böse zu Dir war. Du bist eigentlich eine richtig liebe Schwester". "Ist schon gut", sagte Tinchen, "ich hoffe, dass wir uns von jetzt ab besser verstehen. "Ganz bestimmt", versprach Ralf. "Ihr könnt alle hierbleiben zum Essen", sagte Tante Erika. Für die, die keinen Käse mögen, haben wir auch noch ein paar Nüsse und andere schöne Sachen". "Ufff", sagte Ralf, "also ich kann bestimmt nichts mehr essen, ich glaube, mir ist schlecht". Jetzt mussten alle doch lachen. Sie liessen es sich gut schmecken und unterhielten sich noch eine lange Zeit. Dann machten sich alle Tiere auf den Nachhauseweg. Auch Tobi verabschiedete sich nach einer Weile. "Besucht uns bald mal wieder" sagte er zu der ganzen Mäuseverwandtschaft". "Ganz bestimmt", meinte Tante Erika und vielen Dank nochmal". "Gern geschehen", sagte Tobi. "Tschüss". Zuhause wartete schon seine Mama auf ihn. Er erzählte ihr die ganz Geschichte und sie hörte ihm wie immer gespannt zu. "Toll, richtig toll hast Du das mal wieder gemacht", sagte sie.