Ostergeschichte

"Wo bleiben die denn nur?", sagte Mama Hase und lief ungeduldig im Zimmer auf und ab. Es war zwei Tage vor Ostern und sie warteten auf Tobis Cousin Winnie und dessen Freund Max. Die beiden hatten in diesem Jahr die Aufgabe, die Eier bei den Hühnern in der Umgebung abzuholen und bei den einzelnen Hasenfamilien zu verteilen. Tobi und seine Mutter bemalten jedes Jahr die Eier für das Dorf. Sie versteckten sie immer ganz früh am Ostersonntag, bevor die Sonne aufging. "Du weisst doch", sagte Mama Hase zu Tobi, "wie viel Arbeit wir mit dem Eierbemalen haben". Tobi freute sich immer riesig darauf, wenn es nach ihm ginge, dann könnten sie noch viel mehr Eier bemalen. Er sass am Fenster und schaute hinaus. Plötzlich rief er ganz laut:" Dort kommen sie, dort kommen sie". Mama Hase stürmte zu Tür und Tobi folgte ihr. "Aber wo ist denn der Wagen mit den Eiern  und wo ist Max?", fragte Mama Hase.

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"Max ist beim Wagen geblieben. Es ist furchtbar", sagte Winnie, "eine Katastrophe. Max und ich haben alle Eier eingesammelt und verteilt. Ihr seid die letzten auf unserem Weg. Da war ein Loch im Boden, wir haben es nicht gesehen und sind hineingefahren. Der Wagen ist umgekippt und eure ganzen Eier sind kaputt". "Was nachen wir denn jetzt nur. Osterstonntag ohne versteckte Eier, da werden die Kinder bestimmt sehr traurig sein", sagte Mama Hase. "Das geht auf keinen Fall", meinte Tobi. Ich hab da so eine Idee, ich bin bald zurück". Damit lief er ganz schnell davon. Zuerst lief er zum Scheunenhaus und erzählte hastig, was passiert war. "Ihr müsst alle mitkommen", sagte er. Wir treffen uns am kleinen See". Dann sauste er wie der Wind in den Wald zum 2. Baum. "Frau Eule, Frau Eule", rief er ganz laut und trommelte gegen den Baumstamm. Die Eule streckte ihren Kopf aus der Baumhöhle. "Es tut mit leid", sagte Tobi, "ich weiss, dass ich Dich geweckt habe, aber stell Dir vor, was passiert ist". Die Eule liess 5 mal ihr UUUH erschallen und jeder wusste, was zu tun war. Nach einer Weile waren sie alle versammelt und es wurde ziemlig eng. Auf die kleine Lichtung im Wald hätten sie gar nicht alle gepasst. Da waren die Tiere aus dem Wald, die vom Scheunenhaus und die vom Teich. Nachdem Tobi noch einmal berichtet hatte, was pasiert war, sagte Gundel, die Henne: "Na ja, jetzt sind die Eier nun mal kaputt, jetzt kann man nichts mehr machen".

"Da kann man jetzt nichts mehr machen, gibts nicht", sagte Tobi. "Zumindest müssen wir es versuchen. Horst und Klara", sagte er zu dem Hirsch und der Kuh, "geht ihr schon mal los. Geht auf jeden Bauernhof in der Umgebung und sagt den Hühnern, dass wir heute Nacht alle Eier abholen. Und ihr Willi und Tilli", wandte er sich an die Eichhörnchen "ihr geht ins Dorf und sagt in jedem Hühnerstall Bescheid. Die Leute werden sich zwar wundern, dass alle Hühner ausgerechnet an Ostern keine Eier legen. Aber morgen gibts ja wieder neue". "Wir haben auch noch eine Menge schöne Eier in unserer Vorratskammer", sagte Fritzi, die andere Henne aus dem Scheunenhaus. "Prima", meinte Tobi. "Bringt die schon mal zu meiner Mama, dann kann sie anfangen mit dem bemalen". Lulu, die Katze und Buffi, der Hund rannten flugs zur Scheune und holten die Eier ab. Dann liefen sie so schnell sie konnten zum Hasenhaus. "So", sagte Tobi, "wir werden heute Nacht alle Eier abholen. Dann muss jeder mithelfen alles zu bemalen, damit wir die Zeit wieder aufholen können". "Also", sagte Gundel, "ich kann zwar Eier legen, aber bemalen, das ist nun wirklich nicht meine Aufgabe". "Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn Du mal nicht ihrgendwas zu meckern gehabt hättest", sagte Franz, der Hahn. "Überleg Dir mal, wie oft uns Tobi schon aus der Patsche geholfen hat. Jetzt können wir uns endlich mal revanchieren". "Pfffff", machte Gundel und wackelte davon. "Wir treffen uns ganz früh am Morgen bei mir zu Hause", sagte Tobi. "Und seid vorsichtig im Dorf, damit euch niemand sieht".

In der Nacht schlichen die Tiere zum Dorf und holten die Eier ab. Sie brachten sie direkt zum Hasenhaus. Mama Hase hatte in der Nacht die Eier in einem riesigen Topf gekocht und nun begann das grosse Eierbemalen. "Das macht ja richtig Spass", sagte Piksi, der Igel. "Kann ich nächstes Jahr wieder helfen?". "Gerne", sagte Tobi, "da wird sich meine Mama bestimmt freuen". Das war ein Treiben vor dem Hasenhaus. Überall lagen Pinsel und standen Farbtöpfe herum. Peter und Paul, die Schafe brachten in einem grossen Korb immer wieder frische Eier zu jedem. Alle malten bis spät in die Nacht. Ganz früh am Morgen, bevor die Sonne aufging, versteckten sie die Eier im Dorf. "So", sagte Tobi, "jetzt ist richtig Ostern. Nun kann das grosse Ostereiersuchen beginnen". Als alle Eier versteckt waren, gingen sie zum Hasenhaus zurück. Mama Hase hatte inzwischen Frühstück gemacht und alle liessen es sich gut schmecken. Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann machte sich jeder auf den Nachhauseweg. Sie waren alle ziemlich geschafft. Aber sie waren auch glücklich, dass sie diesmal Tobi helfen konnten. "Vielen Dank, euch allen", sagte dieser. "Gern geschehen Tobi", kam es zurück. Auch Tobi und seine Mama gingen schlafen.