Tobisabenteuer, Kindergeschichte

Am 2. Baum im Wald unterhielt sich gerade Tobi, der Hase, der mal wieder seine Freunde im Wald besuchte, mit Frau Eule. "Darf ich mal stören?", sagte Gundel und drängte sich vor Tobi. "Wo brennt's denn?", fragte die Eule. "Brennen tut's nicht", sagte Gundel, "viel schlimmer, jemand stiehlt immer unsere Eier. Sie müssen ganz schnell kommen". "Also gut", sagte die Eule, "geh schon mal vor, ich komme gleich nach". "Ich komme mit", sagte Tobi, "vielleicht fällt mir was ein". "Prima, lass uns gehen". Damit erhob sie sich in die Luft und flog voraus. Tobi hoppelte hinterher.

 

Gundel war kaum zuhause angekommen, da kamen auch schon die Eule und Tobi an. "So", sagte Frau Eule, "jetzt erzählt mir mal die ganz Geschichte von Anfang an". Alle redeten durcheinander. Es war ein solches Gemuhe und Gemähe und Gegrunze, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. "Langsam, langsam, immer nur einer reden", sagte die Eule, "sonst kann ich überhaupt nichts verstehen". Als sie sich alles angehört hatte, sagte sie: "So, so, das ist aber sehr seltsam. Wer soll denn das gewesen sein? Also, da bin ich im Moment auch überfragt". Sie überlegte und überlegte, aber sie konnte sich absolut nicht vorstellen, wer aus einer verschlossenen Scheune etwas stehlen konnte. Plötzlich sagte Tobi: "Ich hab da so eine Idee, aber ich möchte da erst einmal selbst nachforschen. Ich kommen bald wieder".

 

Also, dachte er, die Tür und das Fenster waren zu. Eine Spinne kann ja kaum ein Ei stehlen. Es fiel ihm eigentlich nur einer ein, der das getan haben könnte. Denjenigen hatte er eigentlich als ganz lieben, netten Kerl kennengelernt. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass der ein Dieb sein sollte. Er lief und lief und versuchte die Stelle wiederzufinden, wo er damals gesessen war und so fürchterlich geweint hatte, als er nicht mehr wusste, wie er nach Hause kommen sollte. "Hier war's, genau hier", sagte Tobi plötzlich. "Hallo Mul, bis Du zuhause?", rief er. Nach einer Weile streckte der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde. "Was ist denn los?", wollte er wissen. "Ich muss ganz dringend mit Dir reden", antwortete Tobi.

 

"Warum, was ist passiert?, fragte der Maulwurf. Tobi wusste nicht, wie er anfangen sollte und stotterte herum. "Sag mal", sagte er dann, "weisst du, wer die Eier von den Hühnern gestohlen hat?" "Warum fragst du denn das mich?", anwortete Mul und Tobi merkte an seiner Stimme, dass er etwas wusste. "Mir kannst Du es doch sagen", meinte er. Plötzlich fing der Maulwurf an zu weinen und schluchzend erzählte er: "Weisst Du, meine Frau ist krank und das Beste, um sie wieder gesund zu machen, sind eben Eier". "Aber warum hast du denn die Eier gestohlen, Du hättest doch fragen können?". "Ich hab mich nicht getraut zu fragen", sagte Mul. "Einmal bin ich beim Graben aus Versehen an der Scheune herausgekommen und da hat mich die eine Henne furchtbar ausgeschimpft. Die hätte mir bestimmt kein Ei abgegeben".