Es war dunkel und kalt im Keller und Lulu fürchtete sich sehr. "Hallo", hörte sie es plötzlich sagen, "wer bist Du und wie hat man Dich gefangen?" "Ich bin Lulu, die Katze. Ich bin hergekommen, um meinen Onkel Gipsi zu besuchen. Gipsi und Tom werden mich vermissen und bestimmt finden, wenn sie zurückkommen". "Da würde ich mir nicht so viele Hoffnungen machen", sagte eine andere Stimme. Ich bin schon eine ganze Weile hier und habe schon einige kommen und gehen sehen. Lotte verkauft alle, für die nur ein paar Cent bezahlt werden. Was mit den anderen passiert, weiss keiner". In dem Keller in winzigen, kleinen Verschlägen sassen Tabs, der kleine Fuchs, den seine Mutter schon so lange suchte. Ausserdam war da Hotte, der kleine Hund. Ihn hatte Lotte beim letzten Einkauf in der Stadt mitgenommen. Sein Herrchen hatte ihn vor einem Geschäft angebunden. Nur für einen Moment, aber Lotte hatte die Gelegenheit genutzt. Und auch Winnie, Tobis Cousin, war da. Beim letzten Fest im Hasenhaus hatte ihn plötzlich jemand an den Ohren gepackt und in einen Sack gestopft. Er hatte am meisten Angst, denn Lotte sagte immer: "Werde nur etwas grösser und Du gibst einen guten Braten ab". "Vielleicht sollten wir alle zusammen ganz laut rufen", sagte Lulu. "Das würde ich nicht machen", erwiderte Hotte, "Das haben wir einmal versucht. Lotte würde uns furchtbar bestrafen". So sassen sie da und versuchten, sich gegenseitig zu trösten.

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Als Tom und Gipsi nach Hause kamen, suchten sie nach Lulu. "Lulu, Lulu", riefen sie immer wieder und suchten das ganze Haus ab. "Wo kann sie denn nur stecken?", fragte Gipsi. "Sie weiss doch, dass sie alleine nicht rausgehen soll". "Ich weiss es nicht", sagte Tom und machte ein sehr besorgtes Gesicht. Als Lotte nach Hause kam, fing sie sofort an zu schimpfen. "Hol die Einkäufe aus dem Auto, Du alter, fauler Zausel. Sieh nur, wie es hier aussieht". Tom hatte zwar aufgeräumt, aber er konnte Lotte sowieso nichts recht machen. So schlurfte er zum Auto und trug die Einkäufe ins Haus. "Übrigens", sagte Lotte, "heute ist ein Brief gekommen von Deinen 2 nichtsnutzigen Enkelkindern. Sie wollen Dich besuchen. Wenn die hierher kommen, werde ich keinen Finger krumm machen. Kümmere dich gefälligst selbst um die". Felix und Sarah waren die Kinder von Toms Sohn. Lotte war zwar die Tante, aber das war ihr egal. Tom hatte seinem Sohn nie gesagt, wie schlecht Lotte ihn behandelte. Wenn Gregor zu Besuch kam, spielte sie immer die fürsorgliche Tochter. Die Kinder liebten ihren Grossvater sehr, aber sie kamen nicht gerne zu Besuch, weil ihre Tante Lotte immer schimpfte. Aber nun hatten sie ihren Grossvater so lange nicht gesehen und wollten ihn unbedingt besuchen.

Tom freute sich riesig und nahm sich vor, es den Kindern so schön wie möglich zu machen. Auch Gipsi freute sich, denn er verstand sich mit Felix und Sarah ganz prima. "Wann kommen sie denn?", fragte Tom. "Morgen früh", antwortete Lotte. "Also, du weisst, was Du zu tun hast. Und beschwer Dich nicht bei Gregor, sonst kannst du was erleben". Über die ganze Freude vergassen Gipsi und Tom nicht, dass Lulu verschwunden war. "Was machen wir denn jetzt nur?", fragte Gipsi. "Lass uns nach draussen gehen und uns dort umschauen", meinte Tom. Sie gingen nach draussen und suchten und suchten, aber weit und breit keine Spur von Lulu. Tom dachte an all die anderen Tiere, die in der letzten Zeit verschwunden waren und hatte ein ungutes Gefühl. "Wir müssen unbedingt etwas unternehmen", sagte Gipsi. Vielleicht sollte ich im Scheunenhaus und im Wald Bescheid sagen. "Lass uns warten, bis Felix und Sarah kommen", sagte Tom. "Wir können jetzt in der Dunkelheit sowieso nicht viel machen". So beschlossen sie, bis zum nächsten Morgen zu warten. Die Zeit wurde sehr lang, denn beide schliefen in dieser Nacht schlecht vor lauter Sorge. Am nächsten Morgen standen sie an der Tür und konnten es kaum erwarten, das Auto von Gregor zu sehen.

"Endlich, endlich sind sie da", sagte Tom und lief dem Auto entgegen. "Grossvater, Grossvater, riefen die Kinder und sprangen aus dem Auto. Sie umarmten Tom ganz fest und wollten ihn gar nicht mehr loslassen. Auch Gregor war froh, seinen Vater wiederzusehen. "Du siehst gar nicht gut aus", sagte er. "Wie geht es Dir denn?". "Es geht mir gut", sagte Tom, denn er wollte seinen Sohn nicht beunruhigen. Der hatte ihm immer wieder angeboten, bei ihm und den Kindern zu leben. Aber Gregor hatte so viel zu tun, da wollte Tom ihm nicht noch mehr Arbeit machen. "Guck mal, wer da ist", sagte Sarah plötzlich und nahm Gipsi auf den Arm. "Hallo Gipsi, schön Dich wiederzusehen", sagte sie und drückte ihn ganz fest an sich. "Kommt erst mal alle ins Haus", sagte Tom. "Lasst uns etwas essen und trinken. Ich weiss, Du musst gleich wieder zurück", sagte er und schaute Gregor an. In diesem Moment kam Lotte aus der Tür. "Wie schön, wie schön, dass ihr da seid", sagte sie und versuchte, die Kinder zu umarmen. Die drehten sich zur Seite, denn sie mochten Lotte nicht. "Mein lieber Bruder ist auch da", sagte die scheinheilig und umarmte Gregor. Sie gingen alle ins Haus und unterhielten sich eine Weile. "Ich muss jetzt gehen", sagte Gregor, "ich habe einen weiten Weg. In einer Woche hole ich die Kinder wieder ab. Seid schön brav, macht eurer Tante nicht so viel Arbeit und helf eurem Grossvater", sagte er zu Felix und Sarah. "Keine Sorge", antworteten die beiden, "wir werden uns sehr gut um Grossvater kümmern". Gregor verabschiedete sich und fuhr davon.